Thomas Hackbarth
Fullstack IT Nerd

Mob Programming

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Stell dir vor, du sitzt in einem Konferenzraum mit deinem gesamten Team – alle starren auf einen einzigen Bildschirm, während nur eine Person die Tastatur in der Hand hat. Jeder andere gibt Ratschläge, diskutiert, argumentiert oder nickt begeistert, wenn der Code wächst. Klingt nach Chaos? Das ist es auch – aber ein kontrolliertes Chaos, das „Mob Programming“ genannt wird.

Was auf den ersten Blick wie ein Rezept für endlose Meetings klingt, ist tatsächlich eine hochkollaborative, überraschend effektive Methode, Software zu entwickeln. Und keine Sorge – niemand schreit oder wirft mit Tastaturen (meistens).

Was ist Mob Programming?

Mob Programming (oft liebevoll „Mobbing mit Code“ genannt – keine Sorge, hier wird niemand gemobbt!) ist eine Arbeitsmethode, bei der ein gesamtes Team gemeinsam an einem einzigen Computer arbeitet.

Das Ziel: Gemeinsam Probleme lösen und das Beste aus den unterschiedlichen Perspektiven herausholen – live, in Echtzeit. Klingt ungewöhnlich? Ist es auch! Aber wie sagt man so schön? Große Probleme erfordern große Experimente.

Warum tut man sich das an?

Stell dir vor, dein Team ist wie eine Band. Der „Driver“ ist der Schlagzeuger – er gibt den Takt vor. Die Navigators sind die Gitarristen, Sänger und Bassisten – sie bestimmen, wohin der Song geht. Mob Programming sorgt dafür, dass jeder Beitrag zählt und niemand aus dem Takt kommt.

Hier sind die Hauptgründe, warum Mob Programming funktioniert:

  1. Bessere Qualität: Fünf Köpfe denken mehr als einer. Fehler werden schneller entdeckt, und kreative Lösungen sprießen nur so aus dem Boden.
  2. Effizienter Wissensaustausch: Der Code gehört nicht mehr nur „dem einen Experten“. Jeder versteht das Projekt und die Hintergründe – perfekt, falls jemand im Urlaub ist oder das Team wechselt.
  3. Fokus: Es gibt keine Ablenkungen durch parallele Aufgaben. Das Team konzentriert sich auf genau eine Sache – und macht sie richtig.
  4. Spaß: Klingt seltsam, aber ja, das kann richtig Laune machen. Wenn das Team gut harmoniert, wird Mob Programming zu einem Social Event mit Produktivitätsbonus.

Aber… klappt das wirklich?

Natürlich gibt es auch Kritik: „Das ist doch Zeitverschwendung!“ oder „Warum sollen so viele Leute an einem Bildschirm sitzen, wenn sie auch parallel arbeiten könnten?“

Hier ist der Knackpunkt: Mob Programming ist nicht für jede Situation geeignet. Aber bei besonders komplexen Problemen oder Aufgaben, die viel Diskussion und Abstimmung erfordern, zeigt die Methode oft ihre Magie.

Ein Tag im Leben eines „Coding-Mobs“

  1. Treffen und Loslegen: Das Team startet den Tag gemeinsam, legt ein Ziel fest und schnappt sich Snacks (Snacks sind wichtig, trust me).
  2. Rotationsprinzip: Der Driver wechselt alle 15-20 Minuten – so bleibt jeder wach und bei der Sache.
  3. Kommunikation ist König: Es wird diskutiert, analysiert, geplant. Kein Gedanke bleibt unausgesprochen.
  4. Pausen! Intensives Teamwork erfordert Pausen – Kaffee, ein Spaziergang oder gemeinsames Meme-Schauen gehören dazu.
  5. Ergebnis: Am Ende des Tages steht ein sauberer, geprüfter und – das Beste – von allen verstandener Code.

Ist Mob Programming etwas für euch?

Wenn dein Team Lust auf neue Wege hat, Kollaboration liebt und vor Herausforderungen nicht zurückschreckt, dann ja, probier es aus! Fang klein an: Wähle ein Problem, eine Aufgabe oder ein Mini-Projekt und teste es. Die Chancen stehen gut, dass euch die Methode überrascht – und vielleicht sogar begeistert.

Mob Programming ist kein Allheilmittel, aber es ist eine Einladung, den Prozess des Programmierens neu zu denken. Und hey, wenn es nichts für euch ist, habt ihr wenigstens ein paar Stunden intensiven Team-Bonding erlebt.

Fazit: Der Code-Mob rockt!

Mob Programming ist ein Abenteuer. Es ist ungewohnt, manchmal chaotisch, aber gleichzeitig eine großartige Möglichkeit, Teamwork, Codequalität und Spaß bei der Arbeit auf ein neues Level zu bringen.

Also schnapp dir dein Team, setz dich vor den Bildschirm und probier es aus – vielleicht findet ihr ja gemeinsam den perfekten Groove. Denn wer sagt, dass Softwareentwicklung kein Teamsport sein kann? 🎸